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index 0000000..341feca
--- /dev/null
+++ b/doc/eudas/eudas.hdb.9
@@ -0,0 +1,556 @@
+#limit (11.0)##pagelength (16.5)##block#
+#start (2.0,0.0)#
+#page (83)#
+#headodd#
+#center#EUDAS#right#%
+
+#end#
+#headeven#
+%#center#EUDAS
+
+#end#
+#center#1
+
+9 Das virtuelle Dateikonzept
+
+
+
+9.1 Konzept
+
+Bisher haben Sie zu einem Zeitpunkt immer nur eine EUDAS-Datei
+bearbeiten können. Wenn Sie zu einer anderen Datei wechseln woll­
+ten, mußten Sie die eine Datei sichern und die andere Datei wieder
+öffnen. Es gibt jedoch Fälle, in denen Beziehungen zwischen mehre­
+ren Dateien bestehen. Daher kann EUDAS auch mit mehreren Dateien
+gleichzeitig umgehen.
+ Es hat jedoch Vorteile, wenn man nur mit einer Datei arbeitet.
+Sie müssen dann nicht immer den Namen der gewünschten Datei
+angeben, wenn Sie eine Funktion ausführen. Dies brauchen Sie nur
+einmal beim Öffnen zu tun - danach ist eindeutig festgelegt, wel­
+che Datei gemeint ist.
+ EUDAS versucht diese Vorteile auch bei mehreren Dateien zu
+erhalten. Die verschiedenen Dateien werden so kombiniert, daß eine
+neue Datei entsteht. Sie arbeiten dann nur mit dieser Datei, die alle
+Daten der Einzeldateien enthält.
+ Damit Sie aber nicht so lange warten müssen, geschieht dieser
+Kombinationsvorgang erst beim Ansehen. Die kombinierte Datei ist
+also nicht wirklich vorhanden, sondern ihre Einzelsätze werden nur
+bei Bedarf erzeugt. Daher heißt diese Gesamtdatei auch #on("i")#virtuelle#off("i")#
+(scheinbare) Datei.
+ Eine Kombination von Dateien ist auf zwei Arten möglich. Sie
+können gleichartige Dateien hintereinander#on("i")#ketten#off("i")#, oder Sie können
+Dateien über gemeinsame Felder #on("i")#koppeln#off("i")#. Beide Methoden können
+auch kombiniert werden.
+
+#on("b")#Änderungen#off("b")# Die virtuelle Datei kann auch verändert werden.
+Die
+Veränderungen werden dann in den entsprechenden Ursprungsda­
+teien vorgenommen. Es ist jedoch nicht immer eindeutig, wie diese
+Änderungen aussehen sollen. Achten Sie daher auf die speziellen
+Regeln, die bei solchen Änderungen gelten, damit Sie die Auswir­
+kungen einer Änderung abschätzen können.
+ Wenn Sie Veränderungen vorgenommen haben, müssen Sie die
+Arbeitskopien anschließend wieder sichern. Denken Sie daran, daß
+EUDAS immer auf unbenannten Kopien arbeitet, wenn Sie ändern
+wollen. Beim Sichern von mehreren Dateien wird Ihnen zu jeder
+Datei einzeln angezeigt, ob sie tatsächlich verändert wurde. Sie
+können dann ebenfalls einzeln entscheiden, ob Sie die Datei sichern
+wollen oder nicht.
+
+
+9.2 Ketten
+
+Wenn Sie einmal EUDAS-Dateien mit mehreren tausend Sätzen er­
+stellen, werden Sie feststellen, daß deren Handhabung recht um­
+ständlich sein kann. Da die Datei sehr groß ist, dauern zum Beispiel
+Kopiervorgänge aufs Archiv viel länger als bei kleinen Dateien.
+ Wenn Sie nun auch noch für jede kleine Änderung die Datei
+vom Archiv holen und anschließend wieder zurückschreiben müssen,
+werden Sie einen Weg suchen, diese Arbeit zu erleichtern. Die ein­
+fachste Möglichkeit wäre, einen schnelleren Rechner zu kaufen. Dies
+ist gleichzeitig aber auch die teuerste.
+
+
+#free (4.5)#
+
+#center#Abb. 9-1 Verkettung von A und B
+
+
+EUDAS ermöglicht es Ihnen nun, die große Datei in mehrere kleine
+aufzuspalten. In der Regel gibt es bei solch großen Dateien ein
+Kriterium, nach dem die Sätze in verschiedene Dateien verteilt
+werden können. Jede einzelne Datei kann nun bequem geändert
+werden.
+ Ein Problem entsteht jedoch, wenn alle Dateien zusammen ver­
+arbeitet werden müssen (zum Beispiel beim Drucken). Für einen
+solchen Vorgang können Sie die kleineren Dateien logisch aneinan­
+derketten.
+ Dies bedeutet für Sie, daß alle kleinen Dateien wie eine große
+Datei wirken. Wenn Sie beim Bewegen in der Datei das Ende einer
+einzelnen Datei erreichen, kommen Sie automatisch an den Anfang
+der nächsten Datei.
+
+#on("b")#Aufruf#off("b")# Damit dies funktioniert, müssen die Dateien
+natürlich
+gleiche Feldstruktur haben. Außerdem ist die Zahl der verkettbaren
+Dateien aus technischen Gründen auf 10 beschränkt.
+ Sie können die Dateien verketten, indem Sie die Funktion
+#free (0.2)#
+
+ K Ketten
+
+#free (0.2)#
+im Menü 'Öffnen' aufrufen.
+
+#on("b")#Änderungen#off("b")# In der virtuellen Datei ist sowohl Einfügen als
+auch
+Ändern erlaubt. Beim Einfügen ist jedoch zu beachten, daß am Ende
+einer Datei nicht angefügt werden kann. Dies liegt daran, daß Sie
+entweder vor dem letzten Satz der einen Datei oder vor dem ersten
+Satz der anderen Datei einfügen. Der Endesatz der einen Datei, der
+normalerweise sichtbar wäre, wird übersprungen.
+ Am Ende der letzten Datei können Sie natürlich anfügen, da
+deren Endemarkierung als Ende der ganzen Datei ja wieder sichtbar
+ist.
+
+
+9.3 Koppeln
+
+Nachdem das Verketten von Dateien noch ganz einfach zu verstehen
+war, kommt jetzt eine Funktion auf Sie zu, die kompliziertere Mög­
+lichkeiten in sich birgt: nämlich das Koppeln.
+ Es kommt häufiger vor, daß sich ein Feld einer Datei auf einen
+bestimmten Satz in einer anderen Datei bezieht. So könnten zum
+Beispiel die Ausleihen einer Bücherei in folgender Datei gespeichert
+sein:
+
+
+ 'Name'
+ 'Vorname'
+ 'Datum'
+ 'Buch-Nr.'
+
+
+Wenn jetzt ein Ausleiher sein Rückgabedatum überschritten hat,
+möchte die Bücherei dem Kunden ein Mahnschreiben schicken. Auf
+diesem Schreiben soll aber nicht die Buch-Nr. erscheinen, sondern
+Autor und Titel des Buches.
+ Diese Sekundärinformationen sind in einer anderen Datei ge­
+speichert, der Bestandskartei:
+
+
+ 'Buch-Nr.'
+ 'Autor'
+ 'Titel'
+ 'Verlag'
+
+
+Alle Dateistrukturen hier sind natürlich zwecks größerer Übersicht­
+lichkeit vereinfacht. Um jetzt dem Kunden das Mahnschreiben zu
+schicken, müssen die Informationen in den beiden Dateien korreliert
+werden.
+
+#on("b")#Aufruf#off("b")# Zuerst wird die Ausleihdatei normal geöffnet. Dazu
+wird dann die Bestandsdatei mit Hilfe der Funktion
+#free (0.2)#
+
+ K Koppeln
+
+#free (0.2)#
+gekoppelt. Dies hat folgenden Effekt:
+ Die Sätze erscheinen normal so, wie sie in der Ausleihdatei
+auftauchen, also für jede Ausleihe genau ein Satz. Dazu erscheint
+aber jeweils die Beschreibung des ausgeliehenen Buches aus der
+Bestandsdatei: die beiden Dateien wurden über das Feld "Buch-Nr."
+gekoppelt.
+ Als Struktur ergibt sich für die kombinierte Datei:
+
+
+ 'Name'
+ 'Vorname'
+ 'Datum'
+ 'Buch-Nr.'
+ 'Titel'
+ 'Autor'
+ 'Verlag'
+
+
+Die Felder der Koppeldatei wurden also noch hinzugefügt.
+
+#on("b")#Koppelfelder#off("b")# Zwei Dinge sind in diesem Zusammenhang
+wichtig:
+Damit der Koppelvorgang ohne allzuviele Vorgaben auskommen kann,
+müssen Felder, über die gekoppelt wird, den gleichen Namen haben
+- und zwar exakt Zeichen für Zeichen. Zum zweiten muß ein solches
+#on("i")#Koppelfeld#off("i")# am Anfang der gekoppelten Datei (in unserem Fall der
+Bestandsdatei) stehen. Dies ist aus technischen Gründen notwendig,
+damit der Koppelvorgang in vernünftiger Geschwindigkeit ablaufen
+kann.
+
+
+#free (7.0)#
+
+#center#Abb. 9-2 Schema des Koppelvorgangs
+
+
+#on("b")#Mehrere Dateien#off("b")# Genau wie beim Ketten ist die Kombination
+der
+Dateien nicht physikalisch, sondern nur scheinbar vollzogen worden.
+Bis zum Limit der maximal geöffneten Dateien (10) können Sie auch
+weitere Dateien dazukoppeln. Die Koppelfelder dieser Dateien kön­
+nen sich jedoch immer nur auf die erste Datei beziehen, also nicht
+auf eine andere Koppeldatei.
+ Dies könnte man in unserem Beispiel ausnutzen. Die Bücherei
+hat sicher auch eine Datei ihrer Mitglieder. Diese könnte etwa so
+aussehen:
+
+
+ 'Name'
+ 'Vorname'
+ 'm/w'
+ 'Strasse'
+ 'PLZ'
+ 'Ort'
+
+
+Diese Datei können wir ebenfalls zur Ausleihdatei dazukoppeln.
+Damit haben wir auch gleich die Quelle gewonnen, aus der wir die
+Anschrift für das Mahnschreiben gewinnen können.
+ Die Kopplung geschieht in diesem Fall über zwei Felder, näm­
+lich 'Name' und 'Vorname'. Damit ein Mitglied eindeutig identifi­
+ziert wird, werden beide Namen gebraucht. Dies berücksichtigt auch
+das Koppelverfahren. Wiederum müssen die Namen exakt mit Namen
+der ersten Datei übereinstimmen.
+ Wenn mehrere Koppelfelder für eine Koppeldatei notwendig sind,
+müssen Sie alle hintereinander stehen. Wäre die Struktur der Mit­
+gliederdatei etwa
+
+
+ 'Name'
+ 'Titel'
+ 'Vorname'
+ 'm/w'
+ 'Strasse'
+ 'PLZ'
+ 'Ort'
+
+
+würde nur über 'Name' gekoppelt, da 'Titel' in der ersten Datei
+nicht vorkommt. Alle weiteren Felder können dann keine Koppelfel­
+der mehr werden. Durch Umstellen der Feldreihenfolge der Koppel­
+datei (durch Umkopieren) oder durch entsprechende Benennung von
+Feldern können Sie immer den gewünschten Effekt erzielen.
+
+
+#free (8.0)#
+
+#center#Abb. 9-3 Aufbau der virtuellen Datei
+
+
+#on("b")#Zusammenfassung#off("b")# An dieser Stelle wollen wir die Ergebnisse
+dieses Abschnitts als Regel zusammenfassen:
+
+#limit (12.0)#
+ Die ersten Felder der Koppeldatei, die wörtlich an be­
+ liebiger Stelle auch in der ersten Datei auftauchen,
+ werden Koppelfelder genannt. Zu einem Satz der ersten
+ Datei wird ein Satz der Koppeldatei gezeigt, der im In­
+ halt der Koppelfelder übereinstimmt.
+#limit (13.5)#
+
+Übersetzt in unser Beispiel heißt dies: 'Buch-Nr.' bzw. 'Name' und
+'Vorname' sind Koppelfelder. Zu einer bestimmten Ausleihe erschei­
+nen die Daten des Buches mit der angegebenen Buch-Nr. bzw. die
+Adresse des Mitgliedes mit den angegebenen Namen.
+
+
+9.4 Auswirkungen des Koppelns
+
+Nachdem Sie nun das Grundprinzip des Koppelns kennen, sollen Sie
+einige Auswirkungen dieses Verfahrens kennenlernen.
+ Ein Beispiel dazu finden Sie in Abb. 9-4. Dargestellt sind je­
+weils die Satznummern und einige Inhalte. Die zweite Zeile in der
+Hauptdatei und die erste in der Koppeldatei stellen das Koppelfeld
+dar.
+
+
+#free (6.5)#
+
+#center#Abb. 9-4 Kombinationen
+
+
+#on("b")#Kombinationen#off("b")# Zuerst muß geklärt werden, was passiert,
+wenn es
+keinen passenden Satz in der Koppeldatei gibt. Zum Beispiel könnte
+eine Buchnummer eingegeben worden sein, die in der Bestandsdatei
+nicht existiert. In diesem Fall zeigt EUDAS für die Felder der Kop­
+peldatei einfach einen leeren Inhalt an (siehe Satz 23 der Haupt­
+datei, es gibt keinen Satz mit 'L' in der Koppeldatei).
+ Wenn umgekehrt zu einem bestimmten Buch keine Ausleihe
+existiert, macht das natürlich nichts - das Buch erscheint nur
+dann, wenn Sie die Bestandsdatei alleine öffnen.
+ Weiterhin kann es passieren, daß es zwei passende Sätze in der
+Koppeldatei gibt. Dies kommt dann vor, wenn zwei Mitglieder glei­
+chen Namen und gleichen Vornamen haben (was gar nicht so selten
+ist). In diesem Fall zeigt EUDAS beide Kombinationen an (siehe
+Satz 23 der Hauptdatei). Die Ausleihe erscheint also zweimal, je­
+weils mit einem anderen Mitglied.
+ Damit man diesen Fall ohne weiteres erkennen kann, führt
+EUDAS bei Kopplungen zwei Nummern: zum einen die normale Satz­
+nummer und zum anderen eine Kombinationsnummer. In dem eben
+besprochenen Fall würde die Satznummer gleichbleiben, die Kombi­
+nationsnummer aber hochgezählt werden. Am Bildschirm wird die
+Kombinationsnummer durch Bindestrich getrennt hinter die Satz­
+nummer geschrieben, wenn Sie Dateien koppeln.
+ Das Durchgehen aller Kombinationen zu einem Satz der Haupt­
+datei passiert aber nur dann, wenn Sie sich mit der Funktion 'Satz
+weiter' in der Datei bewegen. Wenn Sie rückwärts gehen oder auf
+einen bestimmten Satz positionieren, wird immer nur die erste Kom­
+bination angezeigt (Dies hat zum Teil technische Gründe). Beim
+Zurückgehen von Satz 23-1 in dem Beispiel würde also auf Satz
+22-1 positioniert und die Kombination 22-2 übersprungen.
+
+#on("b")#Änderungen#off("b")# Auch wenn Sie Dateien gekoppelt haben, können
+Sie
+immer noch Sätze ändern und einfügen (wenn Sie dies beim Öffnen
+erlaubt haben). Die Auswirkungen der Veränderungen sind jedoch
+nicht mehr ganz so einfach wie bei geketteten Dateien, wo sich die
+Änderungen ja einfach auf den aktuellen Satz bezogen.
+ Als Grundregel gilt, daß Änderungen möglichst wenig Auswir­
+kungen auf die Koppeldateien haben sollen. Das führt dazu, daß
+beim Einfügen eines neuen Satzes oder beim Entfernen eines Satzes
+durch Tragen keine Aktion in der Koppeldatei durchgeführt wird.
+Dies ist auch nicht nötig, denn wenn zum Beispiel ein neuer (zu­
+nächst leerer) Satz eingefügt wird, existiert sowieso noch kein
+passender Satz in der Koppeldatei und die entsprechenden Felder
+bleiben leer. Hingegen darf beim Entfernen eines Satzes der Satz in
+der Koppeldatei nicht entfernt werden, da er ja noch zu einem an­
+deren Satz gehören könnte.
+ Änderungen an den Koppelfeldern können nun zu drei verschie­
+denen Reaktionen führen:
+
+1. Es wird kein Satz der Koppeldatei geändert, sondern nur ein
+ neuer passender Satz gesucht. Dies geschieht immer dann, wenn
+ außer den Koppelfeldern nur leere Inhalte für die Felder der
+ Koppeldatei angegeben sind. Nach dem Ändern oder Einfügen
+ werden dann die Inhalte des neuen Koppelsatzes angezeigt.
+
+ Beispiel: Bei einer Ausleihe geben Sie Name und Vorname des
+ Ausleihers an, nicht aber seine Adresse. Wenn Sie den Satzedi­
+ tor beim Einfügen mit ESC 'q' verlassen, wird die zugehörige
+ Adresse angezeigt (falls der entsprechende Name in der Kop­
+ peldatei vorhanden ist).
+
+2. Es wird ein neuer Satz in der Koppeldatei angefügt. Dies ge­
+ schieht immer dann, wenn die Koppelfelder verändert wurden
+ und die anderen Felder der Koppeldatei nicht leer sind. Da­
+ durch soll verhindert werden, daß die Koppelfelder in einem
+ Satz verändert werden, der vielleicht noch zu einem anderen
+ Satz paßt.
+
+ Beispiel: Sie geben bei einer Ausleihe auch die Adresse mit
+ an. Wenn eine Person mit gleichem Namen und Vornamen bereits
+ existiert, wird die dort gespeicherte Adresse nicht überschrie­
+ ben. Stattdessen wird die zweite Adresse auch in die Koppel­
+ datei eingetragen. Beim nächsten Ansehen bekommen Sie dann
+ zwei Adressen angezeigt. So wird verhindert, daß Sie ungewollt
+ die erste Adresse vernichten.
+
+3. Der Satz in der Koppeldatei wird verändert. Dies geschieht nur
+ dann, wenn die Koppelfelder unverändert geblieben sind, der
+ Rest sich aber geändert hat.
+
+ Beispiel: Sie ändern eine Ausleihe mit der zugehörigen
+ Adresse. Sie geben nur eine neue Straße an und lassen Name
+ und Vorname unverändert. Der Satz in der Koppeldatei enthält
+ anschließend die neue Straße.
+
+Da Koppeldateien keine Sortierung besitzen müssen, werden neue
+Sätze der Koppeldatei immer am Ende angefügt. Dies ist zu beach­
+ten, wenn die Koppeldatei auch allein verwendet werden soll. Ge­
+gebenenfalls müssen Sie die Koppeldatei dann erst sortieren.
+
+
+9.5 Umschalten auf Koppeldatei
+
+Häufig kommt es vor, daß Sie beim Einfügen eines neuen Satzes mit
+gekoppelten Dateien die Verbindung mit einem existierenden Satz
+der Koppeldatei erreichen wollen, aber den notwendigen Inhalt der
+Koppelfelder nicht auswendig wissen.
+ So wollen Sie beim Eingeben einer Ausleihe Name und Vorname
+des Entleihers nicht immer wieder abtippen. Dabei ist auch die
+Gefahr von Eingabefehlern sehr groß. Stattdessen wollen Sie lieber
+erst den Entleiher in der Mitgliederdatei suchen und dessen Namen
+dann automatisch in den Entleihsatz übernehmen.
+ Hierfür bietet Ihnen EUDAS eine Unterstützung an.
+
+#on("b")#Ausführung#off("b")# Während Sie sich in der virtuellen Datei
+befinden,
+können Sie auf eine bestimmte Koppeldatei umschalten, die Sie dann
+wie eine Einzeldatei bearbeiten können. Beim Zurückschalten haben
+Sie dann die Möglichkeit, die Koppelfelder des gefundenen Satzes zu
+übernehmen.
+ Das Umschalten bewirken Sie durch die Tastenkombination ESC
+'K' (großes K) nur im Menü 'Einzelsatz' sowie im Satzeditor beim
+Einfügen und Ändern. An anderen Stellen hat dieser Befehl keine
+Wirkung. Bei mehreren Koppeldateien werden Ihnen die Dateien der
+Reihenfolge nach angeboten. Durch Verneinung aller Fragen können
+Sie die Funktion ohne Wirkung beenden.
+ Haben Sie nun umgeschaltet, wird Ihnen die Koppeldatei dar­
+geboten, als hätten Sie sie allein geöffnet. Sie können die Datei
+auch beliebig ändern (wenn Sie dies beim Öffnen angegeben haben).
+Nur die Anzeige <KOPPEL> in der Bildüberschrift zeigt an, daß Sie
+sich in einer Koppeldatei befinden. Sie können auch Funktionen in
+anderen Menüs aufrufen.
+ Das Zurückschalten geschieht im Menü 'Einzelsatz' mit der
+gleichen Tastenkombination. Alle Einstellungen der virtuellen Datei
+von vorher bis auf die Feldauswahl bleiben erhalten.
+ Wenn Sie nicht im Menü, sondern im Satzeditor (also beim
+Ändern oder Einfügen) umschalten, werden Sie zunächst wieder aus
+dem Satzeditor rausgeworfen. Sie können dann in der Koppeldatei
+den gewünschten Satz aufsuchen (oder neu eintragen). Beim Zurück­
+schalten werden Sie gefragt, ob Sie die Koppelfelder übernehmen
+wollen oder nicht. Danach kehren Sie automatisch wieder in den
+Satzeditor zurück, wobei jetzt die Koppelfelder gegebenenfalls aus­
+gefüllt oder überschrieben sind.
+ Durch erneutes Umschalten können Sie den Vorgang auch für
+weitere Koppeldateien wiederholen.
+ Die Position, die Sie beim Umschalten in der Koppeldatei einge­
+nommen haben, wird bis zum nächsten Umschalten gespeichert. Sie
+kommen dann zunächst wieder auf den gleichen Satz. So können Sie
+die gleichen Koppelfelder wie beim letzten Mal übernehmen, indem
+Sie einfach zweimal ESC 'K' tippen.
+
+#on("b")#Beispiel#off("b")# Der typische Vorgang beim Entleihen würde dann
+wie folgt
+aussehen. Zunächst öffnen Sie die Entleihdatei mit Änderungser­
+laubnis; dann koppeln Sie die Mitgliederdatei und die Bestandsdatei
+dazu.
+ Für eine neue Ausleihe rufen Sie zunächst die Funktion 'Ein­
+fügen' auf. Dann tippen Sie ESC 'K' und schalten auf die Mitglie­
+derdatei um. Dort suchen Sie das Mitglied und schalten wieder zu­
+rück. Existierte das Mitglied noch nicht, können Sie es gleich ein­
+tragen. Beim Zurückschalten übernehmen Sie den Namen des Mit­
+glieds.
+ Dann tragen Sie die Nummer des Buches ein (die müssen Sie nur
+dann suchen, wenn Sie nicht auf dem Buch steht). Das Entleihdatum
+erhalten Sie mit Hilfe der Tastenkombination ESC 'D' (wird im näch­
+sten Kapitel beschrieben).
+ Wollen Sie mehrere Ausleihen für ein Mitglied eintragen, so
+tippen Sie beim nächsten Einfügen einfach zweimal ESC 'K', ohne
+dazwischen eine Positionierung vorzunehmen.
+
+
+9.6 Mehrfachbenutzung
+
+EUDAS ermöglicht es mehreren Benutzern an einem Rechner, mit den
+gleichen Dateien zu arbeiten. Dies ist eigentlich nichts Besonderes,
+denn das EUMEL-System ist ja bereits von Haus aus dazu geeignet.
+Es müssen jedoch einige Schutzvorkehrungen getroffen werden,
+damit dadurch keine Probleme entstehen.
+ Als Grundvoraussetzung für die Mehrfachbenutzung müssen
+EUDAS-Dateien in einer unabhängigen #on("i")#Managertask#off("i")# gespeichert
+sein. Eine Managertask kann man sich durch das Kommando 'global
+manager' einrichten. In dieser Task sollte dann nicht mehr gearbei­
+tet werden.
+ Stattdessen kann sich der Benutzer Dateien aus dieser Mana­
+gertask kopieren und auch wieder dorthin zurückschreiben. Wie Sie
+dies im EUDAS-Menü bewerkstelligen können, wird im Kapitel 16
+beschrieben. Es sei nochmal betont, daß dies eine Methode ist, die
+Sie für beliebige Dateien verwenden können.
+ Im Kapitel 16 ist weiterhin auch beschrieben, wie Sie solche
+Dateien mit #on("i")#Passworten#off("i")# schützen können, so daß sie nicht jeder
+benutzen kann. Schauen Sie bei Bedarf dort nach.
+
+
+#free (7.7)#
+
+#center#Abb. 9-5 Mehrfachbenutzung
+
+
+#on("b")#Konflikte#off("b")# Wir wollen uns jedoch jetzt um ein Problem
+kümmern, das
+bei dieser Art von Mehrfachbenutzung auftritt. Nehmen wir an,
+unsere Bücherei habe zwei Plätze, an denen Entleihen durchgeführt
+werden können. Beide Plätze sollen mit der gleichen Entleihdatei
+arbeiten (wie Sie gleich noch sehen werden und aus anderen Grün­
+den würde man EUDAS für eine solche Bücherei nicht einsetzen -
+wir wollen hier nur das Prinzip illustrieren).
+ Der Ablauf wäre dann folgendermaßen. Jeder Platz kopiert sich
+für eine Entleihe die gemeinsame Datei aus der Managertask, öffnet
+sie, trägt die Entleihe ein und sichert die Datei wieder. Dann wird
+die Datei in die Managertask zurückgeschrieben, wo sie die alte
+Entleihdatei ersetzt.
+ Abgesehen von dem viel zu hohen manuellen Aufwand kann der
+Fall eintreten, daß beide gleichzeitig eine Entleihe bearbeiten.
+Nehmen wir an, beide benutzen die Entleihdatei mit dem symboli­
+schen Inhalt A. Auf Platz 1 kommt noch die Entleihe B, auf Platz 2
+die Entleihe C dazu. Platz 1 will anschließend den Inhalt AB zu­
+rückschreiben, Platz 2 den Inhalt AC.
+ Je nach der zeitlichen Reihenfolge wird nur eine der beiden
+Versionen übrigbleiben, da derjenige, der später zurücksichert, die
+vorherige Version überschreibt. Richtig sollte die endgültige Version
+ABC herauskommen. Unser Beispiel führt jedoch auf jeden Fall zu
+einer fehlerhaften Datei.
+ Grund dafür ist, daß beim Zurückschreiben der ganzen Datei ein
+Platz gesperrt werden muß, während der andere Platz eine Datei
+zum Ändern angefordert hat. Man könnte auch dazu übergehen, nur
+einzelne Sätze zu übertragen; diese Methode wird jedoch von EUDAS
+wegen des hohen Aufwandes nicht unterstützt (daher würde man
+EUDAS eben auch nicht für eine Mehrplatz-Bücherei nehmen).
+ In vielen Fällen reicht das Sperren ganzer Dateien jedoch aus,
+besonders, wenn nicht ganz so häufig an einzelnen Sätzen geändert
+wird. EUDAS bietet dafür neben der notwendigen Sperre auch noch
+eine automatische Versendung der Dateien an.
+
+#on("b")#Manager#off("b")# Es bietet sich an, dieses Kopieren der Dateien
+beim Öff­
+nen (auch Koppeln und Ketten) und Sichern automatisch durchzu­
+führen. Als Voraussetzung dafür müssen Sie EUDAS angeben, mit
+welcher Managertask Sie arbeiten wollen. Dazu dient die Funktion
+#free (0.2)#
+
+ M Manager
+
+#free (0.2)#
+im Menü 'Öffnen'. Sie werden dann nach dem Namen der Task ge­
+fragt. Geben Sie keinen Namen an, wird der Managermodus wieder
+ausgeschaltet. Welche Task als Manager eingestellt ist, sehen Sie in
+der untersten Bildschirmzeile.
+ In der Task, die Sie angeben, muß EUDAS insertiert sein (oder
+in einem Vater), da sonst die Sperre nicht funktioniert.
+ Wenn Sie nun einen solchen Manager angegeben haben, können
+Sie beim Öffnen Dateinamen aus dieser Task angeben. Auch bei ESC
+'z' werden Ihnen alle Namen aus dem Manager mit angeboten. Wenn
+Sie einen solchen Namen angeben, der nicht aus Ihrer eigenen Task
+stammt, wird die Datei vor dem Öffnen automatisch kopiert. Wenn
+Sie angegeben haben, daß Sie die Datei verändern wollen, wird in
+der Managertask eine entsprechende Sperre gesetzt.
+ Wenn Sie die Datei nach Änderungen dann sichern, wird die
+geänderte Kopie zurückgeschrieben. Die Sperre wird jedoch erst
+dann aufgehoben, wenn Sie die Arbeitskopien endgültig löschen.
+ Möchte nun ein anderer Benutzer diese Datei öffnen, während
+Sie sie ändern, kann er dies nur, wenn er sie nicht ändern will.
+Natürlich wird die Datei dann auch nicht wieder zurückgeschickt.
+Will er sie ändern, erhält er eine Fehlermeldung und kann den
+Versuch später wiederholen.
+
+#on("b")#Vorsichtsmaßregeln#off("b")# Bedenken Sie, daß der Schutz nur
+wirksam sein
+kann, wenn Sie diesen Vorgang nicht unter Umgehung der Menü­
+steuerung ausführen. Würden Sie sich zum Beispiel eine Datei vom
+Manager holen (s. Kapitel 16), ohne daß Sie ein Änderungsvorhaben
+anmelden können, können Sie diese Datei ja trotzdem ändern und
+wieder zurückschicken. In diesem Fall hat EUDAS keine Kontrolle
+mehr über die Datei.
+ Aus dem gleichen Grund sollten Sie sich die Managertask auch
+nicht an Ihren Bildschirm holen, denn auch dann könnten Sie ohne
+Kontrolle Änderungen durchführen (zudem kann der Manager wäh­
+rend dieser Zeit nicht auf andere Benutzer reagieren).
+ Nur wenn Sie eine neue Datei im Manager anlegen, müssen Sie
+dies von Hand tun. Dazu erstellen Sie die Datei ganz normal und
+schreiben Sie mit der in Kapitel 16 beschriebenen Funktion zum
+Manager. Sie sollten jedoch darauf achten, daß dort nicht schon
+eine Datei gleichen Namens liegt (EUDAS fragt ja dann, ob über­
+schrieben werden soll).
+