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EUMEL-Benutzerhandbuch
TEIL 10: Graphik
1. Übersicht
Dieser Teil des Benutzer-Handbuchs beschreibt die Graphik-Möglichkeiten des
EUMEL-Systems. Die Graphik-Pakete gehören nicht zum EUMEL-Standard, sondern
sind Anwenderpakete, die im Quellcode ausgeliefert und von jeder Instal-
ation in das System aufgenommen werden können. Unter Umständen müssen
Programme erstellt werden, die die Anpassungen für spezielle graphische
Geräte einer Installation vornehmen.
Das Graphik-System ermöglicht es, durch ELAN-Programme geräteunabhängige
Informationen für Zeichnungen ("Graphiken") zu erstellen. Die Graphik
erzeugenden Programme brauchen dabei keine gerätespezifischen Größen sowie
gerätespezifischen Unterprogramme zu enthalten. Sie befassen sich somit
ausschließlich mit der Erzeugung der problemorientierten Information für die
Konstruktion einer Zeichnung. Nach der geräteunabhängigen Erzeugung einer
Graphik kann diese auf unterschiedlichen Geräten ausgegeben werden (z.B.
erst auf einem Terminal zur Kontrolle und dann auf einem Plotter).
Die EUMEL-Graphik umfaßt zwei- und dreidimensionale Graphik. Dabei ent-
spricht die Y-Achse bei der zweidimensionalen Graphik der Z-Achse (Höhe) bei
der dreidimensionalen Graphik. Im dreidimensionalen Fall sind perspektivi-
sche, orthografische und schiefwinklige Projektionen mit beliebigen Betrach-
tungswinkeln möglich.
Bei der EUMEL-Graphik wird streng zwischen Erzeugung und Manipulation von
Graphiken (Bildern) auf der einen und Darstellung der erzeugten Bilder auf
der anderen Seite unterschieden. Für die Erzeugung und Manipulation der
Graphiken existiert der Typ PICTURE, für die Darstellung der Bilder gibt es
den Typ PICFILE. Dabei müssen Ausschnitt, Maßstab, Betrachtungswinkel und
Projektionsart erst bei der Darstellung festgelegt werden. Diese Kon-
struktion des Graphik-Systems hat folgende Vorteile:
a) Programme, die Graphik-Informationen erzeugen, sind geräteunabhängig.
Das bedeutet, daß Programmierer sich ausschließlich mit einem logischen
Problem zu befassen brauchen und nicht mit gerätespezifischen Besonder-
heiten.
b) Graphiken können auf mehreren unterschiedlich gearteten Geräten mehrmals
dargestellt werden, ohne daß das erzeugende Programm geändert oder neu
gestartet werden muß. Z.B. kann ein Programmierer eine Graphik erst auf
dem Terminal auf Richtigkeit und Größenverhältnisse überprüfen, bevor er
die Zeichnung auf einem Plotter zeichnen läßt.
c) Graphiken können leicht geändert (z.B. vergrößert oder in eine Richtung
gestreckt) werden, ohne daß das erzeugende Programm erneut durchlaufen
werden muß. Zudem können Graphiken aneinander oder übereinander gelegt
werden.
d) Graphiken mit unterschiedlichen Farben, Strichen usw. können leicht er-
zeugt werden.
e) Der Anschluß von neuen Graphik-Geräten durch Benutzer ist leicht möglich,
ohne daß die Graphik erzeugenden Programme modifiziert werden müssen.
f) Plotter können wie Drucker an einen SPOOLER gehängt werden.
g) Bilder können als PICFILEs gespeichert und versandt werden.
Erzeugung von Bildern
Bilder entstehen in Objekten vom Datentyp
PICTURE
Diese müssen mit der Prozedur
nilpicture
initialisiert werden. Sie enthalten dann ein leeres Bild, dessen Dimension
noch nicht festgelegt ist. Die Dimension eines PICTUREs wird mit dem ersten
Schreibzugriff ('move' oder 'draw') festgelegt. Ein PICTURE kann immer nur
entweder zwei- oder dreidimensional sein. Außerdem kann einem PICTURE mit
der Prozedur
pen
genau ein virtueller Stift zugeordnet oder der aktuelle Stift erfragt werden.
Die Erzeugung eines Bildes basiert auf dem Modell eines Plotters. Der (vir-
tuelle) Zeichenstift kann mit
move
ohne zu zeichnen an beliebige Stellen gefahren werden (reine Positionierung).
Mit
draw
wird der Stift veranlaßt, eine Linie von der aktuellen zur angegebenen Ziel-
position zu zeichnen. 'move' löst also Bewegungen mit gehobenem, 'draw'
solche mit gesenktem Stift aus. Um auch 'relatives' Zeichnen zu ermöglichen,
existiert die Prozedur
where
die die aktuelle Stiftposition liefert.
Manipulation von Bildern
Erstellte Bilder können als Ganzes manipuliert werden. Die Prozeduren
translate (* verschieben *)
stretch (* strecken bzw. stauchen *)
rotate (* drehen *)
reflect (* spiegeln *)
verändern jeweils das ganze Bild. Es ist aber auch möglich, mehrere Bilder
zusammenzufügen. Mit
CAT
kann ein weiteres Bild angefügt werden. Dabei müssen allerdings beide
PICTURE die gleiche Dimension haben. In solchen als ganzes manipulierten
Bildern kann man ohne Einschränkung mit 'draw' und 'move' weiterzeichnen.
Darstellung
Für die Darstellung der erzeugten Bilder existiert der Typ
PICFILE
Dieser besteht aus max. 128 PICTUREs, die mit den Prozeduren
put
get
eingegeben bzw. ausgegeben werden können. PICFILE wird durch Datenräume
realisiert, deshalb erfolgt die Assoziation an einen benannten Datenraum
ähnlich wie beim FILE. Dafür wird die Prozedur
picture file
verwandt. Ein neuer PICFILE enthält genau ein leeres PICTURE. Die Darstel-
lung der PICFILEs auf Zeichengeräten erfolgt mit der Prozedur
plot
Da die Graphiken aber in "Weltkoordinaten" erzeugt werden und die spätere
Darstellung vollkommen unbeachtet bleibt, müssen gewisse Darstellungspara-
meter für die Zeichnung gesetzt werden. Diese Parameter werden im PICFILE
abgelegt und gelten jeweils für den gesamten PICFILE. Dadurch ist es möglich,
einen PICFILE mit spezifizierter Darstellungsart über einen SPOOLER an einen
Plotter zu senden oder die bei der letzten Betrachtung gewählte Darstellung
mit in dem PICFILE gespeichert zu halten. Für die Darstellung können den
virtuellen Stiften mit der Prozedur
select pen
reale Stifte zugeordnet werden. Voreingestellt ist für alle virtuellen
Stifte: Standardfarbe, Standardstärke, durchgängige Linie.
Indem man einigen virtuellen Stiften den leeren Stift als realen Stift zu-
ordnet, kann man einzelne PICTUREs ausblenden. Sowohl bei der Darstellung
von zwei- als auch dreidimensionaler Graphik kann die gewählte Zeichenfläche
auf dem Endgerät mit der Prozedur
viewport
festgelegt werden. Voreingestellt ist das Quadrat mit der größtmöglichen
Seitenlänge, d.h. der kürzeren Seite der hardwaremäßigen Zeichenfläche.
Darstellung zweidimensionaler Graphik
Bei der Darstellung zweidimensionaler Bilder muß der zu zeichnende Ausschnitt
(das 'Fenster') angegeben werden. Mit der Prozedur
window
wird durch Angabe der minimalen und maximalen X- bzw. Y-Koordinaten ein
Fenster definiert. Da das so definierte Fenster auf die ganze (mit 'viewport'
definierbare) Zeichenfläche abgebildet wird, ist der Abbildungsmaßstab durch
das Zusammenspiel von 'viewport' und 'window' bestimmt. Da bei 'viewport'
standardmäßig das maximale Zeichenquadrat voreingestellt ist, wird in diesem
Fall durch gleiche X- und Y-Fenstergröße eine winkeltreue Darstellung er-
reicht.
Darstellung dreidimensionaler Graphik
Im dreidimensionalen Fall wird das Fenster ebenfalls mit
window
definiert, wobei dann allerdings auch der Bereich der dritten Dimension
(Z-Koordinaten) zu berücksichtigen ist. Da die dreidimensionale Graphik auf
eine zweidimensionale Fläche projiziert wird, können aber noch weitere Dar-
stellungsparameter angegeben werden. Der Betrachtungswinkel wird mit Hilfe
der Prozedur
view
angegeben. Zur Spezifikation der gewünschten Projektionsart gibt es
orthographic (* orthographische Projektion *)
perspective (* perspektivische Projektion,
der Fluchtpunkt ist frei wählbar *)
oblique (* schiefwinklige Projektion *)
Beispiel (Sinuskurve)
funktion zeichnen;
bild darstellen .
funktion zeichen :
PICTURE VAR pic :: nilpicture;
REAL VAR x := -pi;
move (pic, x, sin (x));
REP x INCR 0.1;
draw (pic, x, sin (x))
UNTIL x >= pi PER .
bild darstellen :
PICFILE VAR p :: picture file ("sinus");
window (p, -pi, pi, -1.0, 1.0);
put (p, pic);
plot (p) .
Beispiel (Würfel)
wuerfel zeichen;
wuerfel darstellen.
wuerfel zeichnen :
zeichne vorderseite;
zeichne rueckseite;
zeichne verbindungskanten.
zeichne vorderseite :
PICTURE VAR vorderseite :: nilpicture;
move (vorderseite, 0.0, 0.0, 0.0);
draw (vorderseite, 1.0, 0.0, 0.0);
draw (vorderseite, 1.0, 0.0, 1.0);
draw (vorderseite, 0.0, 0.0, 1.0);
draw (vorderseite, 0.0, 0.0, 0.0).
zeichne rueckseite :
PICTURE VAR rueckseite :: translate (vorderseite, 0.0, 1.0, 0.0).
zeichne verbindungskanten :
PICTURE VAR verbindungskanten :: nilpicture;
move (verbindungskanten, 0.0, 0.0, 0.0);
draw (verbindungskanten, 0.0, 1.0, 0.0);
move (verbindungskanten, 1.0, 0.0, 0.0);
draw (verbindungskanten, 1.0, 1.0, 0.0);
move (verbindungskanten, 1.0, 0.0, 1.0);
draw (verbindungskanten, 1.0, 1.0, 1.0);
move (verbindungskanten, 0.0, 0.0, 1.0);
draw (verbindungskanten, 0.0, 1.0, 1.0).
wuerfel darstellen :
PICFILE VAR p := picture file ("wuerfel");
put (p, vorderseite);
put (p, rueckseite);
put (p, verbindungskanten);
window (p, 0.0, 1.0, 0.0, 1.0, 0.0, 1.0);
view (p, 0.0, 40.0, 20.0);
orthographic (p);
plot (p).
Beschreibung der Graphik-Prozeduren
Zweidimensionale PICTUREs brauchen weniger Speicherplatz als dreidimensio-
nale. Daher werden in einigen Fehlermeldungen unterschiedliche Größen ange-
geben.
:=
OP := (PICTURE VAR dest, PICTURE CONST source)
Zweck: Zuweisung
OP := (PICFILE VAR dest, DATASPACE CONST source)
Zweck: Assoziiert die PICFILE Variable 'dest' mit der DATASPACE CONST
'source' und initialisiert die PICFILE Variable sofern nötig.
Fehlerfall:
* dataspace is no PICFILE
Der anzukoppelnde Datenraum hat einen falschen Typ.
CAT
OP CAT (PICTURE VAR dest, PICTURE CONST source)
Zweck: Aneinanderfügen von zwei PICTURE's.
Fehlerfälle:
* OP CAT: left dimension <> right dimension
Es können nur PICTUREs mit gleicher Dimension angefügt werden.
* OP CAT: Picture overflow
Die beiden PICTURE überschreiten die maximale Größe eines Pictures.
act picture
PICTURE PROC act picture (PICFILE VAR p)
Zweck: Liefert das PICTURE des PICFILEs 'p', auf das mit 'backward' o.ä.
positioniert wurde.
backward
PROC backward (PICFILE VAR p)
Zweck: Positioniert den PICFILE 'p' um ein PICTURE zurück.
Fehlerfall:
* backward at begin of file
Es wurde versucht vor den Anfang des PICFILEs zu positionieren.
draw
PROC draw (PICTURE VAR pic, REAL CONST x, y)
Zweck: Die Prozedur zeichnet in dem (zweidimensionalen) Bild 'pic' eine
Linie von der aktuellen Position zur Position (x, y).
Fehlerfälle:
* picture overflow
Zu viele Befehle in einem PICTURE (z. Zeit max. 1927)
* picture is three dimensional
Ein PICTURE kann nur entweder zwei- oder dreidimensional sein.
PROC draw (PICTURE VAR pic, REAL CONST x, y, z)
Zweck: Die Prozedur zeichnet in dem (dreidimensionalen) Bild 'pic' eine
gerade Linie von der aktuellen Position zur Position (x, y, z).
Fehlerfälle:
* picture overflow
Zu viele Befehle in einem PICTURE (z. Zeit max. 1310)
* picture is only two dimensional
Ein PICTURE kann nur entweder zwei- oder dreidimensional sein.
PROC draw (PICTURE VAR pic, TEXT CONST text)
Zweck: Der angegebene Text wird in das Bild 'pic' eingetragen. Der An-
fang ist dabei die aktuelle Stiftposition. Diese wird nicht ver-
ändert.
Fehlerfall:
* picture overflow
Der Text paßt nicht mehr in das PICTURE.
PROC draw (PICTURE VAR pic, TEXT CONST text, REAL CONST angle, height)
Zweck: Der angegebene Text wird unter dem Winkel 'angle' gegenüber der
Waagerechten und in der Größe 'height' in das PICTURE 'pic'
eingetragen. Der Anfang ist dabei die aktuelle Stiftposition.
Diese wird nicht verändert.
Fehlerfall:
* picture overflow
Der Text paßt nicht mehr in das PICTURE.
PROC draw (PICFILE VAR pic, REAL CONST x, y)
Zweck: Die Prozedur zeichnet in dem aktuellen (zweidimensionalen)
PICTURE des PICFILEs 'p' eine gerade Linie. Der (virtuelle) Stift
wird von der aktuellen Position zur Position (x, y) gefahren.
Falls das aktuelle PICTURE zu voll ist, wird automatisch auf das
nächste umgeschaltet.
Fehlerfälle:
* picfile overflow
Das letzte PICTURE ist voll (z. Zeit max. 128 PICTURE)
* picture is threedimensional
Das aktuelle PICTURE ist dreidimensional.
PROC draw (PICTFILE VAR pic, REAL CONST x, y, z)
Zweck: s. o.
Fehlerfälle:
* picfile overflow
Das letzte PICTURE ist voll (z. Zeit max. 128)
* picfile is only twodimensional
Das aktuelle PICTURE ist zweidimensional.
PROC draw (PICTFILE VAR pic, TEXT CONST text)
Zweck: Der angegebene Text wird in das aktuelle PICTURE des PICFILEs 'p'
eingetragen. Falls das aktuelle PICTURE zu voll ist, wird auto-
matisch auf das nächste umgeschaltet. Der Anfang ist dabei die
aktuelle Stiftposition. Diese wird nicht verändert.
Fehlerfall:
* picfile overflow
Das letzte PICTURE ist voll (z. Zeit max. 128)
PROC draw (PICFILE VAR pic, TEXT CONST text, REAL CONST angle, height)
Zweck: Der angegebene Text wird unter dem Winkel 'angle' gegenüber der
Waagerechten und in der Größe 'height' in das aktuelle PICTURE
des PICFILES 'p' eingetragen. Falls das aktuelle PICTURE zu voll
ist, wird automatisch auf das nächste umgeschaltet. Der Anfang ist
dabei die aktuelle Stiftposition. Diese wird nicht verändert.
Fehlerfall:
* picfile overflow
Das letzte PICTURE ist voll (z. Zeit max. 128)
eof
BOOL PROC eof (PICFILE CONST p)
Zweck: Liefert 'TRUE' wenn hinter das Ende des PICFILEs positioniert
wurde.
extrema
PROC extrema (PICTURE CONST p, REAL VAR x min, x max, y min, y max)
Zweck: Die Prozedur liefert die größten und kleinsten X- und Y-Koordi-
naten des PICTUREs 'p'. Diese werden in die Parameter 'x min',
'x max', 'y min' und 'y max' eingetragen.
PROC extrema (PICTURE CONST p,
REAL VAR x min, x max, y min, y max, z min, z max)
Zweck: s.o.
PROC extrema (PICFILE VAR p, REAL VAR x min, x max, y min, y max)
Zweck: s.o.
PROC extrema (PICFILE VAR p,
REAL VAR x min, x max, y min, y max, z min, z max)
Zweck: s.o.
forward
PROC forward (PICFILE VAR p)
Zweck: Positioniert den PICFILE um ein PICTURE weiter.
Fehlerfall:
* picfile overflow
Es sollte hinter das Ende des PICFILEs positioniert werden.
get
PROC get (PICFILE VAR p, PICTURE VAR pic)
Zweck: Liest ein PICTURE aus einem PICFILE und positioniert auf das
Nächste.
Fehlerfall:
* input after end of picfile
Es sollte nach dem Ende des Picfiles gelesen werden.
move
PROC move (PICTURE VAR pic, REAL CONST x, y)
Zweck: Der (virtuelle) Stift wird zur Position (x, y) gefahren.
Fehlerfälle:
* picture overflow
Zu viele Befehle in einem PICTURE (z. Zeit max. 1927 'moves')
* picture is three dimensional
Ein PICTURE kann nur entweder zwei- oder dreidimensional sein.
PROC move (PICTURE VAR pic, REAL CONST x, y, z)
Zweck: Der (virtuelle) Stift wird zur Position (x, y, z) gefahren.
Fehlerfälle:
* picture overflow
Zu viele Befehle in einem PICTURE (z. Zeit max. 1310)
* picture is only twodimensional
Ein PICTURE kann nur entweder zwei- oder dreidimensional sein.
PROC move (PICFILE VAR p, REAL CONST x, y)
Zweck: Der (virtuelle) Stift wird zur Position (x, y) gefahren. Falls
das aktuelle PICTURE des PICFILEs 'p' zu voll ist, wird auto-
matisch auf das nächste umgeschaltet.
Fehlerfall:
* picfile overflow
Das letzte PICTURE ist voll (z. Zeit max. 128 PICTUREs)
PROC move (PICFILE VAR p, REAL CONST x, y, z)
Zweck: Der (virtuelle) Stift wird zur Position (x, y, z) gefahren. Falls
das aktuelle PICTURE des PICFILEs 'p' zu voll ist, wird auto-
matisch auf das nächste umgeschaltet.
Fehlerfall:
* picfile overflow
Das letzte PICTURE ist voll (z. Zeit max. 128 PICTUREs)
nilpicture
PICTURE PROC nilpicture
Zweck: Die Prozedure liefert ein leeres PICTURE zur Initialisierung.
oblique
PROC oblique (PICFILE VAR p, REAL CONST a, b)
Zweck: Bei dem (dreidimensionalen!) Bild 'p' wird 'schiefwinklig' als
gewünschte Projektionsart eingestellt. Dabei ist (a, b) der Punkt
in der X-Y-Ebene, auf den der Einheitsvector in Z-Richtung
abgebildet werden soll.
orthographic
PROC orthographic (PICFILE VAR p)
Zweck: Bei dem (dreidimensionalen!) Bild 'p' wird "orthografisch" als
Projektionsart eingestellt. Bei der orthografischen Projektion
wird ein dreidimensionaler Körper mit parallelen Strahlen senk-
recht auf die Projektionsebene abgebildet.
pen
INT PROC pen (PICTURE CONST pic)
Zweck: Liefert die Nummer des 'virtuellen Stifts'.
PICTURE PROC pen (PICTURE CONST pic, INT CONST pen)
Zweck: Liefert ein PICTURE mit dem Inhalt 'pic' und dem 'virtuellen
Stift' mit der Nummer 'pen'. Möglich sind die Nummern 1 - 16.
Fehlerfälle:
* PROC pen: pen [No] < 1
Der gewünschte Stift ist kleiner als 1.
* PROC pen: pen [No] > 16
Der gewünschte Stift ist größer als 16.
perspective
PROC perspective (PICFILE VAR p, REAL CONST cx, cy, cz)
Zweck: Bei den dreidimensionalen PICTUREs des PICFILE's 'p' wird
"perspektivisch" als gewünschte Projektionsart eingestellt. Der
Punkt (cx, cy, cz) ist der Fluchtpunkt der Projektion, d.h. alle
Parallelen zur Blickrichtung schneiden sich in diesem Punkt.
pic no
INT PROC pic no (PICFILE CONST p)
Zweck: Liefert die Nummer des aktuellen PICTUREs.
picture file
DATASPACE PROC picture file (TEXT CONST name)
Zweck: Die Prozedur dient zur Assoziation eines benannten Datenraumes
mit einem PICFILE (s. Operator ':=').
plot
PROC plot (TEXT CONST name)
Zweck: Der PICFILE mit dem Namen 'name' wird entspechend der angege-
benen Darstellungsart gezeichnet. Diese Parameter ('perspective',
'orthographic', 'oblique', 'view', 'window' etc.) müssen vorher
eingestellt werden.
Fehlerfall:
* FILE does not exist
Es existiert kein PICFILE mit dem Namen 'name'
PROC plot (PICFILE VAR p)
Zweck: Der PICFILE 'p' wird entspechend der angegebenen Darstellungsart
gezeichnet. Diese Parameter müssen vorher eingestellt werden.
Zweidimensional:
obligat: 'window' (zweidimensional)
optional: 'view' (zweidimensional)
'select pen'
'viewport'
Dreidimensional:
obligat: 'window' (dreidimensional)
optional: 'view' (dreidimensional)
'orthographic', 'perspective', 'oblique'
'viewport'
'select pen'
put
PROC put (PICFILE VAR p, PICTURE CONST pic)
Zweck: Schreibt ein PICTURE in einen PICFILE und positioniert um eins
vor.
Fehlerfall:
* picfile overflow
Der PICFILE ist voll. (z. Z. max. 128 PICTURE)
reset
PROC reset (PICFILE VAR p)
Zweck: Positioniert auf den Anfang eines Picfiles.
rotate
PICTURE PROC rotate (PICTURE CONST pic, REAL CONST alpha)
Zweck: Das PICTURE 'pic' wird um den Punkt (0, 0) um den Winkel 'alpha'
(im Gradmaß) im mathematisch positiven Sinn gedreht.
PICTURE PROC rotate (PICTURE CONST pic, REAL CONST alpha, beta, gamma)
Zweck: Das dreidimensionale PICTURE 'pic' wird um den Winkel 'alpha',
'beta' oder 'gamma' im mathematisch positiven Sinn gedreht. Der
Winkel 'alpha' dreht um die X-Achse, der Winkel 'beta' um die
Y-Achse und 'gamma' um die Z-Achse. Es darf dabei nur jeweils
ein Winkel von 0.0 verschieden sein. Alle Winkel werden im
Gradmaß angegeben.
select pen
PROC select pen (PICFILE VAR p,
INT CONST pen, colour, thickness, linetype)
Zweck: Für die Darstellung des Bildes 'p' soll dem "virtuellen Stift"
'pen' ein realer Stift zugeordnet werden, der möglichst die Farbe
'colour' und die Dicke 'thickness' hat und dabei Linien mit dem
Typ 'line type' zeichnet. Es wird die beste Annäherung für das
Ausgabegerät für diese Parameter genommen. Dabei gelten folgende
Vereinbarungen:
Farbe: negative Farben setzten den Hintergrund, positive Farben
zeichnen im Vordergrund.
0 Löschstift (falls vorhanden)
1 Standardfarbe des Endgeräts (schwarz oder weiß)
2 rot
3 blau
4 grün
5 schwarz
6 weiß > 20 nicht normierte Sonderfarben
Dicke: 0
Standardstrichstärke des Endgerätes > 0
Strichstärke in 1/10 mm
Typ:
0 keine sichtbare Linie
1 durchgängige Linie
2 gepunktete Linie
3 kurz gestrichelte Linie
4 lang gestrichelte Linie
5 Strichpunktlinie
Die hier aufgeführten Möglichkeiten müssen nicht an allen
grafischen Endgeräten vorhanden sein. Der geräteabhängige
Graphik-Treiber wählt jeweils die für ihn bestmögliche Annäherung.
Fehlerfälle:
* pen < 1
* pen > 16
size
INT PROC size (PICFILE CONST p)
Zweck: Liefert die aktuelle Größe eines PICFILEs in Bytes.
stretch
PICTURE PROC stretch (PICTURE CONST pic, REAL CONST xc, yc)
Zweck: Das PICTURE 'pic' wird in X-Richtung um den Faktor 'xc', in
Y-Richtung um den Faktor 'yc' gestreckt (bzw. gestaucht). Dabei
bewirkt der Faktor
c > 1 eine Streckung
0 < c < 1 eine Stauchung
c < 0 zusätzlich eine Achsenspiegelung
PICTURE PROC stretch (PICTURE CONST pic, REAL CONST xc, yc, zc)
Zweck: Das dreidimensionale PICTURE 'pic' wird entsprechend den
angegeben Faktoren 'xc', 'yc' und 'zc' gestreckt. Wirkung s.o.
translate
PICTURE PROC translate (PICTURE CONST pic, REAL CONST dx, dy)
Zweck: Das PICTURE 'pic' wird um 'dx' und 'dy' verschoben.
Fehlerfall:
* picture is threedimensional
'pic' ist dreidimensional.
PICTURE PROC translate (PICTURE CONST pic, REAL CONST dx, dy, dz)
Zweck: Das PICTURE 'pic' wird um 'dx', 'dy' und 'dz' verschoben.
Fehlerfall:
* picture is twodimensional
Das PICTURE 'pic' ist zweidimensional
two dimensional
PROC two dimensional (PICFILE VAR p)
Zweck: Setzt als Projektionsart zweidimensional.
view
PROC view (PICFILE VAR p, REAL CONST alpha, phi, theta)
Zweck: Dreidimensionale Bilder werden häufig nicht direkt von vorne
dargestellt, sondern für die Betrachtung gedreht. Mit der Prozedur
'view' kann diese Betrachtungsrichtung durch die Polarwinkel 'phi'
und 'theta' angegeben werden. Mit dem Winkel 'alpha' kann dann
das Bild um den Mittelpunkt der Zeichenfläche gedreht werden.
Dadurch kann ein Bild auch auf einem Terminal hochkant gestellt
werden. Voreingestellt ist 'phi = 0, theta = 0 und alpha = 0',
d.h. direkt von oben.
Im Gegensatz zu 'rotate' hat 'view' keine Wirkung auf das eigent-
liche Bild (PICFILE), sondern nur auf die gewählte Darstellung.
So addieren sich zwar aufeinanderfolgende "Rotationen", 'view'
aber geht immer von der Nullstellung aus. Auch kann das Bild
durch eine "Rotation" ganz oder teilweise aus oder in das Dar-
stellungsfenster ('window') gedreht werden. Bei 'view' verändern
sich die Koordinaten der Punkte nicht, d.h. das Fenster wird mit-
gedreht.
viewport
PROC viewport (PICFILE VAR p,
REAL CONST hormin, hormax, vertmin, vertmax)
Zweck: Die Zeichenfläche auf dem Endgerät, auf dem das Bild dargestellt
werden soll, wird spezifiziert. Dabei wird sowohl die Größe als
auch die relative Lage der Zeichenfläche definiert. Der linke
untere Eckpunkt der physikalischen Zeichenfläche des Gerätes hat
die Koordinaten (0.0, 0.0). Die definierte Zeichenfläche erstreckt
sich
'hormin' - 'hormax' in der Horizontalen,
'vertmin' - 'vertmax' in der Vertikalen.
So liegt der linke untere Eckpunkt dann bei (hormin, vertmin), der
rechte obere bei (hormax, vertmax).
Damit sowohl geräteunabhängige als auch maßstabsgerechte
Zeichnungen möglich sind, können die Koordinaten in zwei Arten
spezifiziert werden :
a) Gerätekoordinaten
Die Koordinaten können Werte von 0.0 bis 2.0 annehmen. Dabei
hat die kürzere Seite der physikalischen Zeichenfläche defini-
tionsgemäß die Länge 1.0.
b) absolute Koordinaten
Die Werte werden in cm angegeben. Für die Maximalwerte sind
nur Werte größer als 2.0 möglich.
Voreingestellt ist
viewport (0.0, 1.0, 0.0, 1.0),
d.h. das größtmöglichste Quadrat, beginnend in der linken unteren
Ecke der physikalischen Zeichenfläche. In vielen Fällen wird
diese Einstellung ausreichen, so daß der Anwender kein eigenes
'viewport' definieren muß.
Der Abbildungsmaßstab wird durch das Zusammenspiel von 'viewport'
und 'window' festgelegt (siehe dort). Dabei ist insbesondere
darauf zu achten, daß winkeltreue Darstellungen nur bei gleichem
X- und Y-Maßstab möglich sind. Da man oft quadratische Fenster
('window') verwendet, wurde als Standardfall auch ein quadrati-
sches 'viewport' gewählt.
where
PROC where (PICTURE CONST pic, REAL VAR x, y)
Zweck: Die aktuelle Stiftposition wird in 'x' und 'y' eingetragen.
Fehlerfall:
* picture is threedimensional
Das PICTURE 'pic' ist dreidimensional
PROC where (PICTURE CONST pic, REAL VAR x, y, z)
Zweck: Die aktuelle Stiftposition wird in 'x', 'y' und 'z' eingetragen.
Fehlerfall:
* picture is twodimensional
Das PICTURE 'pic' ist zweidimensional
window
PROC window (PICFILE VAR p, REAL CONST x min, x max, y min, y max)
Zweck: Für die Darstellung eines zweidimensionalen Bildes wird das
darzustellende Fenster definiert. Alle Bildpunkte, deren X-Ko-
ordinaten im Intervall [x min, x max] und deren Y-Koordinaten im
Intervall [y min, y max] liegen, gehören zum definierten Fenster.
Vektoren, die über dieses Fenster hinausgehen, werden abge-
schnitten. Dieses Fenster wird auf die spezifizierte Zeichen-
fläche abgebildet. (Das ist standardmäßig das größtmögliche
Quadrat auf dem ausgewählten Gerät).
Der Darstellungsmaßstab ergibt sich als
x max - x min
-----------------------------------------
horizontale Seitenlänge der Zeichenfläche
y max - y min
-----------------------------------------
vertikale Seitenlänge der Zeichenfläche
Für eine winkeltreue Darstellung müssen X- und Y-Maßstab
gleich sein! Einfach können winkeltreue Darstellung erreicht
werden, wenn das Fenster eine quadratische Form hat. Die
Zeichenfläche ('viewport') ist dementsprechend als Quadrat vor-
eingestellt.
PROC window (PICFILE VAR p,
REAL CONST x min, x max, y min, y max, z min, z max)
Zweck: Für die Darstellung eines dreidimensionalen Bildes wird das darzu-
stellende Fenster definiert. Alle Bildpunkte, deren X-Koordinaten im
Intervall [x min, x max] und deren Y-Koordinaten im Intervall
[y min, y max] und deren Z-Koordinaten im Intervall [z min, z max]
liegen, gehören zum definierten Fenster. Dieses dreidimensionale
Fenster (Quader) wird entsprechend der eingestellten Projektions-
art (orthografisch, perspektivisch oder schiefwinklig) und den
Betrachtungswinkeln (s. 'view') auf die spezifizierte Zeichen-
fläche abgebildet. (Das ist standardmäßig das größtmögliche
Quadrat auf dem ausgewählten Gerät.) Linien, die außerhalb dieses
Quadrates liegen, werden abgeschnitten.
Anders als im zweidimensionalen Fall ist das Problem der Maßstäbe
nicht mehr nur durch das Zusammenspiel von 'window' und 'view-
port' zu beschreiben. Hier spielen auch Projektionsart und Dar-
stellungswinkel eine Rolle. Falls alle Darstellungswinkel den
Wert 0.0 haben, gilt das für den zweidimensionalen Fall gesagte
für die Ebene (y = 0.0) entsprechend.
write is possible
BOOL PROC write is possible (PICTURE CONST pic, INT CONST space)
Zweck: Liefert 'TRUE', falls 'space' Bytes Platz in 'pic' vorhanden ist.
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