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-rw-r--r--doc/prozess/gs-Prozess-2255
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diff --git a/doc/prozess/gs-Prozess-2 b/doc/prozess/gs-Prozess-2
deleted file mode 100644
index 376143e..0000000
--- a/doc/prozess/gs-Prozess-2
+++ /dev/null
@@ -1,255 +0,0 @@
-limit (11.0)##pagelength (16.5)##block#
-#start (2.0,0.0)#
-#page (1)#
-#headodd#
-#center#gs-Prozess#right#%
-
-#end#
-#headeven#
-%#center#gs-Prozess
-
-#end#
-#center#1
-
-#on("b")#2  Allgemeines zur Prozeßdatenverarbeitung#off("b")#
-
-In diesem Kapitel erfahren Sie, warum unter EUMEL/ELAN die Prozeßdatenver­
-arbeitung bisher kaum Berücksichtigung gefunden hat und welche Probleme zu
-überwinden waren. Es wird aufgezeigt, warum unter EUMEL/ELAN nicht jedes Inter­
-facesystem verwendet werden kann; außerdem werden die Gründe für die Wahl eines
-bestimmten Interfacesystems genannt.
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-#on("b")#2.1  Welche Hardware-Lösungen gibt es zur Zeit ?#off("b")#
-
-Wie schon in Kapitel 1 erwähnt, ist zum Messen, Steuern und Regeln mit dem
-Computer ein Hardware-Interface notwendig, über das der "Kontakt zur Außenwelt"
-hergestellt wird.
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-#on("b")#
- Computer <--------> Interface <--------> Modell
-#off("b")#
-
-
-Interfaces (zu deutsch etwas mißverständlich: Schnittstellen) verbinden innerhalb
-eines Systems Teilsysteme und einzelne Funktionseinheiten miteinander. Dabei
-werden z.B. #on("b")#Hardware-Schnittstellen#off("b")# (Um diese geht es vornehmlich in diesem
-Kapitel), #on("b")#Hardware-Software-Schnittstellen#off("b")# (Nach Festlegung, welche Funktionen
-eines Rechnersystems von der Hardware und welche von der Software übernommen
-werden, erfolgt hierüber die Verknüpfung der beiden Komponenten), #on("b")#Software-
-Schnittstellen#off("b")# (zwischen Programmoduln), #on("b")#Mensch-Maschine-Schnittstellen#off("b")#
-(Benutzerschnittstellen - wie z.B. #on("b")#gs-DIALOG#off("b")#) unterschieden.
-
-Wenn wir im folgenden von 'Interface' reden, ist damit immer eine 'Hardware-
-Schnittstelle' gemeint.
-
-Über ein solches Interface (eine Hardware-Schnittstelle) können an den Computer
-externe Geräte/Modelle angeschlossen werden, die vom Computer aus gesteuert
-werden. Dabei setzt das Interface die vergleichsweise schwachen Signale des
-Computers in Ströme und Spannungen um, mit denen z.B. eine Lampe oder ein
-Motor betrieben werden kann. Umgekehrt senden externe Geräte/Modelle über das
-Interface Signale an den Computer, die von ihm ausgewertet werden. So müssen z.B.
-Widerstandsveränderungen eines Temperaturfühlers oder die Stellung eines Schalters
-in eine vom Computer erfaßbare Form umgewandelt werden.
-
-Inzwischen bieten verschiedene Hersteller (FISCHER, LEGO, AKTRONIK, PHYWE,
-etc.) und Lehrmittelverlage (METZLER, CVK, etc.) eine Reihe von Lösungen an.
-Leider sind die meisten Lösungen auf ganz spezielle Computertypen zugeschnitten
-und somit nicht an anderen Computertypen verwendbar - außerdem unterscheiden
-sich die verschiedenen Lösungen z.T. ganz erheblich im Leistungsumfang.
-
-Einzellösungen, insbesondere an den gängigen Homecomputern, gibt es schon seit
-langem. Voraussetzung ist zumeist, daß der Computer über einen speziellen
-Anschluß ('Userport' oder 'Joystick-Eingang') verfügt. Oder es werden Platinen
-geliefert, die in spezielle Steckplätze (Slots) einzustecken sind, wo sie vom Computer
-aus angesprochen werden können.
-
-Bei all diesen Lösungen konnten wir 'EUMELaner' nur neidvoll zuschauen. Der
-Vorteil, den wir sonst so zu schätzen wissen, ein einheitliches Betriebssystem auf ganz
-unterschiedlicher Hardware zur Verfügung zu haben, wird hier zum Nachteil. Eine
-einheitliche Lösung schien zu Anfang völlig aussichtslos zu sein.
-
-
-#on("b")#2.2  Die besonderen Probleme unter EUMEL#off("b")#
-
-Das Betriebssystem EUMEL gestattet es nicht, beliebig auf Hardwarekomponenten des
-Rechners zuzugreifen - und das aus gutem Grund, denn sonst wäre ein reibungsloser
-Multi-User-Betrieb nicht gewährleistet. Man kann aber den Zugriff auf neue Hard­
-warekomponenten im EUMEL-System etablieren. Allerdings ist das etwas aufwendiger
-als in anderen Systemen, denn das sogenannte 'Shard', die 'Software-Hardware-
-Schnittstelle', muß angepaßt werden.
-
-Unsere ersten "Gehversuche" mit der Prozeßdatenverarbeitung unter EUMEL haben
-so angefangen. Es ist aber leicht einzusehen, daß dieser Weg nicht sinnvoll ist. Denn
-dann müßten alle EUMEL-Shards (es gibt ja für jeden Rechnertyp mindestens eines)
-entsprechend geändert werden, ggf. müßten für verschiedene Lösungen verschiedene
-Versionen entwickelt werden - eine Aufgabe, die niemand bereit wäre zu überneh­
-men.
-
-
-#on("b")#2.3  Die Wahl des Interface-Systems#off("b")#
-
-Unser Ziel war klar: Wir wollten ein gängiges, käuflich zu erwerbendes Hardware-
-Interface möglichst universell an Computern verschiedener Hersteller unter dem
-Betriebssystem EUMEL ansprechen können.
-
-Nach Sichtung der angebotenen Systeme kamen nur drei in die engere Wahl: das
-LEGO-Interface, das FISCHER-Technik-Interface und das AKTRONIK-Interface (Soft­
-ware-kompatibel dazu ist das PHYWE-Interface).
-
-Bei der Auswahl hielten wir es für sinnvoll, die Empfehlung des Landesinstituts für
-Schule und Weiterbildung in Soest zu berücksichtigen, in der folgende Anforderungen
-an Interfaces formuliert sind:
-
- - 8 digitale Eingänge
- - 8 digitale Ausgänge
- - optional: analoge Ein- und Ausgabe.
-
-Allen gestellten Anforderungen wird nur das AKTRONIK-Interface gerecht. Das System
-ist modular aufgebaut, je nach Anforderungen kann mit verschiedenen Steckkarten
-gearbeitet werden. Es gibt eine "Kompaktlösung", bei der die wichtigsten Funktionen
-bereitgestellt werden (8 digitale Eingänge, 8 digitale Ausgänge, 2 analoge Eingänge).
-Darüber hinaus kann auch noch mit dem sog. 'Modul-Bus' gearbeitet werden, bei
-dem gleichzeitig mehrere Steckkarten angesprochen werden können. Mit ent­
-sprechender Steckkarte ist auch die analoge Ausgabe möglich.
-
-Die beiden anderen Interfaces erfüllen die oben genannten Anforderungen nicht: Das
-LEGO-Interface verfügt über nur 6 digitale Ausgänge und 2 digitale Eingänge; analoge
-Ein- und Ausgabe ist gar nicht möglich.
-
-Das FISCHER-Technik-Inteface verfügt über 8 digitale Ausgänge und 8 digitale Ein­
-gänge. Das Interface verfügt auch über einen analogen Eingang - allerdings nicht
-über einen Analog-Digital-Wandler-Baustein! Das bedeutet, daß der angeschlossene
-Rechner die Auswertung der eingehenden Daten übernehmen muß - ein zeit­
-kritischer Prozeß, der in einem Multi-User-System nicht garantiert werden kann. Die
-analoge Ausgabe ist grundsätzlich nicht möglich, das System ist in sich abgeschlossen
-und kann sich ändernden Anforderungen ebensowenig angepaßt werden wie das
-LEGO-Interface.
-
-
-Wir entschieden uns also dafür, die weitere Entwicklung auf der Basis des
-AKTRONIK-Interfaces zu betreiben. Es galt jedoch noch, dieses Interface mit dem
-Computer zu verbinden - und das möglichst universell: möglichst unabhängig von der
-verwendeten Computerhardware.
-
-Dieses Ziel ist nur dann zu erreichen, wenn man die 'Standardschittstellen' des
-Computers berücksichtigt, die unter EUMEL problemlos ansprechbar sind: die
-parallelen (Centronics) und seriellen (V24) Schnittstellen. Diese 'Standardschnitt­
-stellen' sind zwar nicht für den direkten Anschluß der Modelle/Interfaces geeignet,
-über einen "Adapter" aber ist ein Anschluß möglich.
-
-Die Entscheidung fiel schnell gegen eine Verwendung der parallelen (Centronics)
-Schnittstelle. Die meisten Computer verfügen nur über eine dieser Schnittstellen, die
-zumeist auch schon durch den Drucker belegt ist. Außerdem handelt es sich dabei in
-der Regel um eine unidirektionale Schnittstelle - d.h. die Daten können vom
-Computer zum Endgerät (z.B. Drucker) gelangen, nicht aber vom Endgerät zum
-Computer. Somit wären zwar Steuerungsvorgänge, nicht aber Meß- und Regelungs­
-vorgänge über die Schnittstelle möglich.
-
-Einige Hersteller nutzen die Datenleitungen, über die z.B. der Drucker dem Rechner
-mitteilt, daß der interne Speicher voll bzw. das Papier zuende ist. Über diese Leitung
-werden Daten seriell übertragen und vom Rechner ausgewertet. Unter EUMEL
-scheidet diese Lösung aber aus, denn um hier eine sichere Auswertung zu gewähr­
-leisten, müßten Maschinenspracheprogramme eingebunden werden; das ist aber
-unter EUMEL nicht möglich.
-
-Damit war festgelegt, daß die weitere Entwicklung auf der Basis des AKTRONIK-Inter­
-faces über die serielle Schnittstelle erfolgen sollte. Wie schon erwähnt, ist das Inter­
-face auf keinen Fall direkt an die serielle Schnittstelle anschließbar. Wie der Name
-schon sagt, werden die Daten bei einer seriellen Schnittstelle seriell übertragen - um
-Prozeßdatenverarbeitung zu betreiben, müssen die Daten aber parallel vorliegen.
-
-Notwendig ist also ein "Adapter", der einen Seriell-Parallel-/Parallel-Seriell-Wandler
-beinhaltet, so daß die Verbindung zwischen Computer und Interface hergestellt
-werden kann.
-
-Inzwischen sind uns hier zwei (käuflich zu erwerbende) Lösungen bekannt - der
-"RS232-Adapter" der Firma AKTRONIK und das "MUFI" (Multifunktionales Interface)
-der Firma BICOS:
-
-Das MUFI ist sicherlich der universeller verwendbare "Adapter" (leider aber auch die
-kostspieligere Lösung). Einerseits kann es ebenso wie der "RS232-Adapter" an eine
-separate serielle Schnittstelle angeschlossen werden, andererseits verfügt es über
-einen zweiten - den eigentlich interessanten Betriebsmodus: Es kann nämlich auch
-in den Terminalkanal eingebaut werden.
-
-Die Idee, die dahintersteckt, ist folgende: Das MUFI verfügt (neben der eigentlich
-wichtigen bidirektionalen parallelen Schnittstelle) über einen (seriellen) Eingang und
-einen (seriellen) Ausgang. So kann das MUFI einfach in eine Leitung zwischen
-Computer und Terminal eingebaut werden. In ausgeschaltetem Zustand hat es
-keinen Einfluß auf den Datenaustausch zwischen Rechner und Terminal - als ob es
-gar nicht vorhanden wäre. In eingeschaltetem Zustand dagegen "horcht es den
-Datenfluß zwischen Rechner und Terminal ab". Auf eine vereinbarte Parole
-(Zeichenkombination) hin, "weiß es", daß die folgenden Daten nicht für das
-Terminal, sondern eben für sich bestimmt sind. Diese, und nur diese Daten werden
-aus dem Datenstrom vom MUFI "herausgefischt" und intern sachgerecht weiterver­
-arbeitet. Alle anderen Daten werden unbeeinflußt an das Terminal weitergeleitet,
-damit ja nicht der reibungslose Betrieb gestört wird. Natürlich ist das MUFI ebenso in
-der Lage, die gerade extern anliegenden Daten zu ermitteln und in den Datenstrom
-zum Computer "einzuschleusen".
-
-Um diese Aufgaben bewältigen zu können, wurde das MUFI mit einem eigenen,
-schnellen Mikroprozessor ausgestattet, der in der Lage ist, den Datenfluß zu
-bewältigen. Zudem wurde versucht, das MUFI mit soviel Intelligenz (Firmware)
-auszustatten, daß alle zeitkritischen Prozesse bei der Ansteuerung des Interface-
-Systems vom MUFI selbst erledigt und die Daten vom MUFI so aufbereitet werden,
-daß sie möglichst einfach weitergegeben und verarbeitet werden können.
-
-Durch die Beschränkung der Baud-Rate auf maximal 19200 ist die Verarbeitungs­
-geschwindigkeit allerdings auch beschränkt. Die rechnerisch maximale Ausgabetakt­
-rate von 320 Hz bei 19200 Baud und 160 Hz bei 9600 Baud wird von #on("b")#gs-Prozess#off("b")# auf
-einem 80386-Rechner im Alleinbetrieb tatsächlich erreicht. Natürlich bedeuten
-mehrere gleichzeitig betriebene MUFIs an einem Rechner Geschwindigkeitseinbußen.
-Ebenso sinkt die Ausgabetaktrate bei Prozessoren mit geringerem Durchsatz (8088:
-maximal 120 Hz). Für die Anwendungen in der Schule sind diese Geschwindigkeiten
-aber hinreichend.
-
-Die Vorteile des MUFI für diejenigen, die EUMEL im Multi-User-Betrieb nutzen, liegen
-dennoch klar auf der Hand:
-
- - Es werden keine weiteren seriellen Schnittstellen benötigt. (Die vorhandenen
- sind sowieso schon weitgehend belegt. Gegebenenfalls würden zusätzliche
- Kosten verursacht.)
-
- - Es sind keine weiteren Kabelverlegungen zwischen Rechner und Arbeitsplatz
- notwendig, trotzdem befindet sich das MUFI direkt am Bildschirmarbeits­
- platz.
-
- - Das beim Anschluß an eine separate Schnittstelle notwendige, zeitauf­
- wendige Ansteuern des Interface-Kanals entfällt.
-
-
-Arbeiten Sie an einem Einzelplatz-System (z.B. IBM-kompatibler Rechner nur mit
-Monitor) so ist ein Betrieb des MUFIs im Terminal-Kanal nicht möglich. Hier bleibt
-nur der Betrieb des Interface-Systems an einer separaten seriellen Schnittstelle.
-Sinnvoll ist aber auch ein solcher Betrieb, wenn (zunächst) nur die Hardware für
-einen Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Das Interface kann dann nämlich von meh­
-reren Tasks abwechselnd angesprochen werden.
-
-Beim Anschluß an eine separate serielle Schnittstelle sind die Leistungen des MUFIs
-und des RS232-Adapters gleichwertig. Da das abwechselnde Ansprechen einer
-seriellen Schnittstelle und der Tastatur/des Monitors unter EUMEL relativ zeitauf­
-wendig ist, sind hier keine hohe Ausgabegeschwindigkeiten zu erwarten: bei einem
-8088-Rechner ca. 40 Hz, bei Prozessoren mit höherem Durchsatz eben entsprechend
-mehr. Dennoch ist das für die meisten Anwendungen in der Schule schnell genug.
-
-Für Spezialanwendungen ist auch die direkte Ansprache der Schnittstelle möglich.
-Hierbei sind Ausgabetaktraten von 960 Hz bei 19200 Baud bzw. 480 Hz bei 9600
-Baud möglich. Für die schulische Praxis (in der Sekundarstufe I) ist diese "direkte
-Ansprache" aber ungeeignet, da weitergehende Programmierkenntnisse erforderlich
-sind. Zudem kann bei Programmierfehlern "die Task am Kanal hängenbleiben".
-Genaueres dazu sehen Sie bitte im Kapitel 'Hinweise für den Systembetreuer/
-Programmierer'.
-
-Die Hardware-Konstellation stellt sich im Überblick also folgendermaßen dar:
-#on("b")#
-
- Computer <---> Adapter <---> Interface <---> Modell
-
- (mit se- ('MUFI' (AKTRONIK)
- rieller oder
- Schnitt- 'RS232-
- stelle) Adapter')
-#off("b")#
-